
Müde und erschöpft, nervös und angespannt, steif und unbeweglich? Die Liste unser aller Wehwehchen ist mitunter ganz schön lang, unsere nervliche Zündschnur hingegen kurz – vor allem während der Pandemie. Beides ziemlich gute Gründe, genau jetzt mit Yin Yoga zu beginnen! Tatsächlich kann uns die sanfte Yoga-Art besonders gut helfen, Körper und Geist im herausfordernden Alltag etwas Gutes zu tun.
Die Vorteile von Yin Yoga sind dabei vielfältig: Der passive Stil wirkt auf körperlicher, mentaler und psychischer Ebene und gleicht yang-lastige und unruhige Phasen aus. Wir kommen wieder in Balance. Ob also im hektischen Alltag, bei jeder Menge Stadtstress oder während der unsicheren Pandemiezeit: Das sanfte Yin Yoga ist beliebt wie nie und hat gerade während Corona noch einmal gehörig an Popularität gewonnen.
Vorteile von Yin Yoga
Das ist aber auch kein Wunder: Yin Yoga ist ein achtsamer Yoga-Stil, bei dem die Asanas bis zu 5 Minuten gehalten werden. Hauptsächlich werden sie im Liegen oder im Sitzen ausgeführt und nicht mit der Muskel-, sondern allein mithilfe der Schwerkraft gehalten. Auf diese Weise werden die Gelenke und das Bindegewebe sanft und langanhaltend gedehnt, was wiederum die Beweglichkeit und Flexibilität fördert.
Durch die langsamen Bewegungen und das Verweilen in den jeweiligen Positionen können Kopf und Körper gleichermaßen Ruhe finden. Wir richten den Blick nach Innen und lenken die Aufmerksamkeit einmal nur auf uns. Während wir wertfrei beobachten, was vor sich geht, schenken wir uns Momente vollkommener Introspektion.
Yin Yoga teaches us the wisdom to slow down.
Travis Eliot
Doch welche anderen Vorteile von Yin Yoga gibt es noch? Und warum eignet sich gerade die aktuelle Zeit so wunderbar, um mit Yin Yoga anzufangen?
5 unschlagbare Gründe für Yin Yoga
1. Yin Yoga beruhigt die Nerven und die Psyche
Wenn wir Yin Yoga üben, verbringen wir viel Zeit mit uns selbst und hauptsächlich in einer ruhigen und stillen Umgebung. Allein das kann schon sehr heilsam sein – denn mal ehrlich, wer von uns gönnt sich schon ausreichend Ruhephasen im Alltag? Die introspektive Natur des sanften Yin Yoga-Stils hilft uns dank der langsamen Bewegungen und dem minutenlangen Verweilen in den jeweiligen Yin-Asanas weiterhin beim Herunterfahren und Entspannen.
Wir bauen Angst und Anspannung ab und balancieren die gestresste Yang-Einstellung unseres Geistes nach und nach aus. Neben dem physischen Aspekt ist Yin Yoga also auch auf der psychisch-emotionalen Ebene hilfreich und unterstützend.
Yin Yoga offers a container where we can learn to pay less attention to mind chatter and instead just be.
Kassandra Reinhardt
2. Yin Yoga löst Verspannungen und beugt Schmerzen vor
Die Yin Yoga-Praxis ist nicht nur gesund für unseren Geist, sondern vor allem auch für unseren Körper! Im Gegensatz zu yang-lastigen, dynamischen Stilen (z. B. Ashtanga oder Vinyasa) zielt die Yin Yoga-Praxis auf die Dehnung, Kräftigung und Erhaltung des Bindegewebes und insbesondere der Faszien ab. Diese sind derjenige Teil des Bindegewebesystems, die sämtliche Bereiche des Körpers umhüllen, stärken, schützen und stabilisieren.
Durch das lange Halten der einzelnen Körperposen wird die Aufmerksamkeit weg von den Muskeln und hin zum tieferliegenden Gewebe und zu den Gelenken gelegt. Wer regelmäßig Yin Yoga übt, stärkt nicht nur die Gelenke, sondern verbessert auch nach und nach die eigene Flexibilität. Wichtig dabei ist die Einhaltung der 3 Grundprinzipien des Yin Yoga – nur wer diese befolgt, erzielt einen dauerhaften Effekt und übt Yin Yoga auf eine gesunde und nachhaltige Art und Weise.
Die Asanas im Yin Yoga werden zudem fast alle auf dem Boden im Sitzen oder im Liegen geübt. Ein Großteil der Haltungen spricht also den unteren Rücken, die Hüften, die Beine, die Wirbelsäule und den Bauch an (Vorbeugen, Rückbeugen, Hüftöffner oder Drehhaltungen). Daher ist Yin Yoga besonders gut geeignet, um Rückenschmerzen oder Verspannungen in Nacken und Schultern zu lindern oder Blockaden in den Hüften zu lockern.
3. Yin Yoga gibt uns Balance im Alltag
Yin Yoga ist eine wertvolle Chance, Ruhe, Regeneration und Balance einzuladen. Die meisten von uns leben schließlich in einem sehr stressigen Alltag und sind häufig von viel hektischer Yang-Energie umgeben. Durch Yin schaffen wir uns dann den oft bitter benötigten Ausgleich zur der uns dauerhaft umgebenden Schnelllebigkeit. Im Idealfall wechselt man zwischen yin- und yang-orientierten Yoga-Stilen oder Sportarten, um die eigenen Energielevel auszubalancieren. Es ist also kein Wettbewerb, ob yin- oder yang-lastige Work-outs besser oder effektiver für uns und unseren Körper sind; vielmehr sollten wir beides zu gleichen Anteilen in unseren Alltag integrieren.
Gerade in der Pandemie kann uns Yin Yoga besonders guttun, den Stress und die Anspannung aus dem Außen auszublenden und uns ganz bewusst nur auf uns selbst zu fokussieren. Wir finden im Yin Yoga endlich etwas Ruhe – vor dem Außen, vor den Nachrichten, vor den Sorgen, Ängsten und negativen Gedanken.
Yin Yoga ist die perfekte Ergänzung zum Sport – vor allem in unserem hektischen Stadtleben.
4. Yin Yoga ist meditativ
Ein weiterer Vorteil des passiven Yin Yoga-Stils: Gerade Menschen, denen das Stillsitzen oft schwerfällt (willkommen im Club!), können mithilfe von etwas Übung einen meditationsähnlichen Zustand erreichen. Durch die ruhige, aber dennoch regelmäßige Bewegung und Veränderung der Körperhaltung ist es zwar immer noch eine der schwersten Aufgaben im Yin Yoga, das Gedankenkarussell so still wie möglich zu halten. Doch bietet sie unruhigen Geistern dennoch eine schöne Alternative zum statischen Sitzen auf einem Sitzkissen oder gar auf dem Boden.
Viele Yin-Lehrer verbinden die Stunde oft mit einer vorherigen oder einer abschließenden Meditation – zum einen, um aus dem Alltag leichter in die Yin Yoga-Praxis hineinzufinden, zum anderen, um genau aus dieser wieder herauszukommen.
Tipp: Wem die Anfangs- oder Abschlussmeditation schwerfällt, kann diese mit einer Atemübung bzw. mit Breathwork verbinden! Oft fällt es uns einfacher, während der Stille unseren Ein- bzw. Ausatem zu zählen oder das Atmen mit der Ujjayi-Atmung zu verbinden. Dadurch entspannen wir nicht nur mehr und aktivieren unser parasympathisches Nervensystem („Rest and Digest“), sondern können uns auch besser fokussieren und unsere umherwirbelnden Gedanken beruhigen.
5. Yin Yoga macht flexibel
Verschiedene Studien belegen, dass die Coronazeit zu weniger sportlicher Betätigung sowie zu mehr Sitzen und Liegen geführt hat. Das hat nicht nur Auswirkungen auf unsere Psyche, sondern auch auf unseren Körper: Wenig Bewegung kann zu Rückenschmerzen, Nackenverspannungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und auch zu Stimmungstiefs führen. Das Üben von Yin Yoga ist nach einem langen Tag am Schreibtisch bzw. im Homeoffice deshalb eine wahre Wohltat!
Yin Yoga ist also gerade in der Pandemie eine großartige Möglichkeit, den Körper nach einem langen Tag am Schreibtisch durch die lang gehaltenen Asanas sanft zu dehnen, müde Glieder zu strecken und das den Tag über kaum beanspruchte Bindegewebe zu stimulieren. Natürlich sind auch die mentalen Vorteile einer regelmäßigen Yin Yoga-Praxis in der momentanen schwierigen Phase nicht zu unterschätzen!
Eins ist klar: Vorteile von Yin Yoga gibt es genug!
Du siehst also – gute Gründe, genau JETZT mit Yin Yoga anzufangen, gibt es mehr als genug. Gerade diese chaotische und unsichere Zeit ist prädestiniert, um mithilfe des sanften Yin Yogas den Stress von uns abfallen zu lassen und Ruhe in uns selbst zu finden.
Überlegst DU auch gerade, mit Yin Yoga anzufangen? Oder hast du vielleicht während der Panedmie zum passiven Yin gefunden? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar!
Namasté & keep exploring!